Am Christkönigstag sang die Johannes-Kantorei Wewer romantische Chorwerke
Josef Venantius von Wöss stand im Mittelpunkt des klangvollen Jahreskonzerts der Johannes-Kantorei Wewer am Sonntag, 26. November 2023, um 17 Uhr in der gut gefüllten Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Daniel Tappe begleitete den Chor umsichtig und brillierte in den Orgelstücken an der Rieger-Orgel.
Wöss´ 160. Geburtstag und sein 80. Todestag in diesem Jahr waren Anlass genug, drei seiner Werke aufzuführen: „Gelobt seist du, Herr Jesu Christ“ und „Ein Danklied sei dem Herrn“, zwei populäre Melodien im Gotteslob, die häufig im Gottesdienst gesungen werden, in einem Chorsatz von Tobias Lehmenkühler und die „Missa brevis C-dur“. Hier weisen starke, geradezu strahlende Akkorde, eine gefühlvolle Harmonik und eine mitunter eigenwillige Melodiebildung unverkennbar auf von Wöss' Vorbild Anton Bruckner hin.
Ein weiteres Gedenken galt dem Komponisten Max Reger, dessen Geburtsjahr sich 2023 zum 150. Mal jährt. „Maßlos“ scheint das Attribut zu sein, das v.a. die Orgelwerke Regers am besten charakterisiert: Wechsel in der Dynamik vom kaum hörbaren Klang bis zum äußersten Fortissimo und eine bis an die Grenzen der Tonalität gelangende Harmonik machen seine Orgelwerke, so auch die „Passacaglia e-moll“, zum intensiven Hörgenuss.
Die beiden Werke von Ralph Vaughan Williams, „Rhosymedre“ und „Tief liegt des Todes Schatten auf der Welt“, repräsentierten die englische Tonsprache zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Vaughan Williams zeigt sich als Romantiker in der Tradition Edward Elgars, der aber schon an einigen Stellen behutsam die Tür zu Benjamin Brittens modernerem Kompositionsstil öffnet.
Das „Abendlied“ gehört zu den bekanntesten Werken Josef Gabriel Rheinbergers. Zwei Werke des Frühromantikers Felix Mendelssohn Bartholdy rundeten das Konzert ab. Nach einem gemeinsamen Friedensgebet schloss der Chor mit Mendelssohns´ "Verleih uns Frieden". Das Publikum dankte mit viel Applaus und einer Standing Ovation.