Mit großer Konzentration bereiten sich die Sängerinnen und Sänger mit ihrem Dirigenten Tobias Lehmenkühler auf die Karfreitagsliturgie und das Hochamt am Ostermontag vor. Die musikalische Bandbreite reicht von der italienisch-spanischen Renaissance über den italienisch-deutschen Barock und die englische Romantik zur deutsche Moderne.
Am Karfreitag singt die Johannes-Kantorei die Improperien, also "Heilandsklagen", in denen der leidende Christus sein Volk anspricht: "Mein Volk, was tat ich dir an?" Es folgen Gegenüberstellungen der Heilstaten Gottes an seinem Volk und der Leiden, die Christus zugefügt werden. Die Improperien "Popule meus" werden in der bekannten, aber oft verkürzt gesungenen Vertonung des spanischen Komponisten Tomás Luis de Victoria gesungen. Die Kantorei hat bisher weder diese noch eine andere Vertonung dieses zentralen Textes der Karfreitagsliturige erarbeitet - damit wird auch eine Repertoire-Lücke geschlossen. Auf dem musikalischen Programm stehen außerdem "Ich habe dich aus Ägypten geführt - du bereitest mir das Kreuz" sowie der Schlusschor der Matthäus-Passion von Heinrich Schütz, dessen Todestag sich 2022 zum 350. Mal jährt. "Ehre sei dir Christe" ist die Bearbeitung eines sehr alten geistlichen Liedes in klarer, eindringlicher Tonsprache.